18. Dezember

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# Adventskalender

18. Dezember

Die Kerzenwerkstatt

So nennt meine Familie mein Tun in der Adventszeit.

Das mache ich mittlerweile seit 35 Jahren (ich war selbst erstaunt, wie viel Zeit dabei ins Land gegangen ist).

Angefangen hat es in der Schule, dort aber nur mit den großen Mittelwandplatten. Und weil es mir gut gelungen ist und es mir Spaß machte, habe ich mit Hilfe meiner älteren Schwester nach einem Lieferanten gesucht. Gefunden haben wir ihn in Schöneberg, in einem kleinen, recht unscheinbaren Geschäft. Mittlerweile ist der Inhaber ein sehr alter Herr und ich nenne ihn immer liebevoll mein „Bienenwachs-Männlein“.

Er zeigte mir was ich alles aus den Mittelwandplatten für Kerzen drehen konnte. Damit nicht genug, kaufte ich bei ihm auch noch Formen zum Gießen der Kerzen und natürlich das lose Wachs, was man dafür benötigte. Es ist eine wunderbare Freundschaft daraus geworden und jedes Jahr, bevor die Adventszeit anfängt, sitze ich für mindestens zwei Stunden in seiner Küche und wir reden über alles was uns bewegt und natürlich über das Wachs und was es für neue Dinge gibt. Er hat mir auch gezeigt für welche Form der Kerzen welcher Docht gut ist. In all den Jahren sind viele dieser kleinen und großen Kerzen an die große Familie und unsere Freunde verschenkt worden. Am Anfang wollten einige diese Kostbarkeiten nicht mal anzünden. Ich musste versprechen, jedes Jahr wieder neue Kerzen zu gießen.

Wichtig ist bei allen Kerzen, die ich anfertigte, der Docht und bei den gegossenen Kerzen ist es wichtig auf die richtige Temperatur des Wachses zu achten. All diese Tätigkeiten rund um das Drehen und Gießen der Kerzen bringen mich zur Ruhe in der meist hektischen Zeit.

~ von Constanze Brodersen-Becker

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